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| Christian Ploy | Rat & Tat

Jung und Chef: Geht Führen da überhaupt? (Artikel im Kurier am 6.4.2019)



jung und chef kurierBücher, Lehrgänge und You-Tube Tutorials: Sie alle wollen erklären, wie Chef-Sein geht. Persönlichkeits- und Kompetenzcoach Christian Ploy gibt Tipps aus der Praxis

Kein Everybody´s Darling Die Kernthemen in Coachings mit jungen Führungskräften seien immer ähnlich: „Sicherheit und Klarheit über die eigene Rolle gewinnen, Souveränität erlangen, Emotionen managen“, so Coach Christian Ploy. „Die Kompetenzen können von jedem durch Erfahrung aber auch durch Persönlichkeits- und Kompetenzcoaching erlangt werden. Wenn es mir aber darum geht, gemocht zu werden und in meiner Komfortzone zu bleiben, werde ich als Führungskraft wohl kaum mein Glück finden.“

 

 

Wie hoch ist der Preis? Sind Stress und Druck wegen der Führungsrolle spürbar, müsse man sich fragen, wie sie zustande kommen. „Selbstauferlegte Erreichbarkeit und nicht Nein-sagen-können führen nicht nur Führungskräfte zu mir.“ Man müsse sich bewusst machen, dass man selbst dafür verantwortlich ist, welche Deals man mit sich oder seinem Umfeld eingeht und wie hoch der Preis dafür ist.“ Eine gute Führungskraft zeichne aus, dass sie delegiert und nicht im Alltagsgeschäft untergeht. Sie mache bewusste Phasen Rückzug und für Planungstätigkeit. Dadurch könne sie auf besser reflektieren, was wiederum Energie und Sinn erzeuge. „Es braucht Abgrenzung und gute Selbstreflexion. Es braucht nicht immer ein Coaching, um mit Stress umgehen zu lernen.“

Eigene Wirkung analysieren „Respekt und Anerkennung sollte verdient, nicht gegeben werden“ sagt Ploy. Junge Führungskräfte rät er: „Hart in der Sache und weich zum Menschen“ zu sein. „Herausragende Führungskräfte schaffen es, klare Fakten zu präsentieren und gleichzeitig das Gegenüber wertzuschätzen und anzunehmen.“ Das schafft beim Team – auch, wenn die Mitarbeiter älter als die Führungskraft selbst sind – Anerkennung und Akzeptanz.

Ist Chef-Sein lohnend? Führungskräfte, die ihre Zufriedenheit von äußeren Einflüssen und nicht von der intrinsischen Motivation abhängig machen, seinen im Nachteil. „Durch die übermäßige Beschäftigung mit den Meinungen und Stimmungen von Kollegen und Mitarbeitern geht viel Energie für die wesentlichen Aufgaben als Führungskraft verloren“, so Ploy. Aus seiner Sicht sei es heute jedenfalls erstrebenswert Führungskraft zu werden. „Unternehmen als auch die Gesellschaft benötigt gute Führungskräfte, die an eine Sache glauben, Rahmenbedingungen schaffen, Werte hochhalten und Menschen in ihrer Entwicklung fördern.“

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